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IT-PR: Warum mögen Medien Hasso Plattner?

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Am Feuer mit Herrn PlattnerIrgendwo in der Prärie lodert ein Lagerfeuer. Die Pferde sind angeleint, die Sterne blinken, über dem Feuer brutzeln zarte Würstchen (ok – die Dresdner halten „Knüppelkuchen“ in die lodernde Glut).

 

Geschichtenerzähler Plattner räuspert sich, ein Raunen geht durch den Trupp, es ist plötzlich totenstill: Der SAP-Gründer fängt an zu erzählen – von der „schrecklichen“ Bedienoberfläche seiner Software, seinem Traum eines Berliner SAP-Sitzes und überhaupt ist in Amerika, seiner Wahlheimat, eh alles viel besser.

 

Am Tag danach verbreiten sich seine Aussagen wie ein Lauffeuer. Im nächsten Dorf geht schon ein Raunen durch die Menge “Plattner will SAP in Berlin!”. Der SAP-Gründer wäre nicht der, der er ist, wenn er nicht wüsste, wie er in aller Munde bleibt. Eine Handvoll „der Etat bin ich“ hier, eine Prise „Plattner spendet Vermögen für Gates-Stiftung“ da: Der 69-Jährige weiß genau, wie er stetig im Gespräch bleibt.

 

Für IT-Unternehmen ein gelungenes Beispiel, sich für die eigene Pressearbeit ein Stück abzuschneiden? Ich finde: ja. SAP und sein Aushängeschild muss man nicht mögen. Kann man aber. Gerade wenn es um die Kommunikation mit der eigenen Zielgruppe geht.

 

Denn das Feuer wäre schon längst erloschen, würde Plattner seine Zuhörer mit ausschweifenden Hintergrundinfos über die Software langweilen. Noch schneller säße die Truppe wieder auf ihren Pferden, wenn Plattner sich in unverständlichem Fachchinesisch ausdrücken würde. Stattdessen geht er wie folgt vor:

 

Keine Lobhudelei

 

Plattner wirkt authentisch. Er schmückt sich nicht mit Federn, die nicht die seinen sind. Und die ihm auch nicht stehen würden. Nicht umsonst stolpern wir fast täglich über ein Plattner-Zitat in den Medien. Denn die Presse liebt seine Art der Unterhaltung.

 

Kein Fachjargon

 

Plattner vermeidet es, seine Zielgruppe mit Fachchinesisch zu langweilen. Er verzichtet auf langatmige Schachtelsätze und undurchdringbare Satzgerüste. Zu Plattners Zielgruppe zählen unter Garantie IT-Verantwortliche im weitesten Sinne. Auch diese wollen nicht mit Textwirrwarr und Worthülsen gelangweilt, sondern mit lebendigen Aussagen informiert – ja sogar unterhalten – werden.

 

Kein heißer Brei

 

Plattner steht für sein Produkt. Der 69-Jährige scheint für SAP zu brennen. Statt Aussagen vorsichtig und diplomatisch zu umschiffen, verzichtet Plattner auf „hätte“, „könnte“ und „wöllte“. Plattner gefällt die Bedienoberfläche von SAP nicht? Dann werden wir spätestens morgen von ihm ein Zitat bei golem, heise oder im Spiegel lesen, das sich gewaschen hat.

 

Kein Verstecken

 

SAP setzt zukünftig auf Big Data? Und auf Cloud? Herr Plattner wird mit gezielten Kommentaren dafür sorgen, dass wir die Entwicklung des Konzerns auch weiterhin auf dem medialen Schirm haben.

 

Keine falsche Zurückhaltung

 

Ob Michael Kroker von der Wiwo, Thomas Schulz als Silicon Valley Reporter für Spiegel Online, meedia … und wie sie alle heißen: Niemand lässt sich eine SAP-Story durch die Lappen gehen. Und schon gar nicht, wenn Hasso Plattner wieder einen Kommentar abwirft, der polarisiert.

 

Was lässt sich von den “Großen” abkucken?

 

Egal, ob für eine Pressemitteilung, einen Fachartikel oder einen Blogbeitrag: IT-Unternehmen stehen oft vor der Herausforderung, lieber inhaltlich vollständig statt gut lesbar zu schreiben. Doch leider bleibt so die Verständlichkeit oftmals auf der Strecke, die Aussagen erreichen die Zielgruppe nicht, Flyer oder Pressemitteilungen landen im Papierkorb.

 

Tipp 1: Reden Sie nicht nur von „innovativen“ und „kundenorientierten“ Produkten: Beweisen Sie Ihre Aussagen – mittels Praxisbeispielen, Zitaten und überlegten Kommentaren.

 

Tipp 2: Verzichten Sie auf Worthülsen, Schachtelsätze und Fachchinesisch: Setzen Sie auf Verben, Zwischenüberschriften und prägnante Sätze.

 

Tipp 3: Streichen Sie werbliche Formulieren und selbstbeweihräuchernde Aussagen: IT-Redakteure, Blogleser und Kunden wollen Fakten, Zahlen und Inhalt.

 

Tipp 4: Sprechen Sie nicht nur über Ihre Produkte: Entwickeln Sie branchenrelevante Inhalte und liefern Sie Beiträge für Fachmagazine oder Checklisten für Ihren Blog – Ihre Zielgruppe kann Sie so als kompetenten Experten wahrnehmen, der Mehrwerte liefert.

 

Tipp 5: Berichten Sie nicht nur einmalig: Versorgen Sie Ihre Zielgruppen und Kanäle mit relevanten Themen stetig und professionell.

 

Erkennen Sie sich im Beitrag wieder?  Ich freue mich auf Ihre Kommentare. Gerne können Sie den Beitrag teilen und weitergeben. 

 

(Bildquelle: www.123rf.com, ©Tomas Hajek)

 


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